Camilla Grebe & Åsa Träff: Die Therapeutin

„Bilde ich mir alles nur ein, oder werde ich tatsächlich verfolgt?“

Siri Bergman ist Psychotherapeutin und arbeitet zusammen mit zwei Kollegen in einer Gemeinschaftspraxis in Stockholm. Ihre Patienten leiden unter Zwangsvorstellung, Borderline-Syndrom, Ess- und Angststörung. Den Tod ihres Mannes ein Jahr zuvor hat Siri mehr verdrängt als verarbeitet und sich stattdessen in ihre Arbeit gestürzt. Das einsame Haus in den Schären will sie trotz ihrer panischen Angst vor Dunkelheit und dem Zureden ihrer Familie und Freunde nicht aufgeben.

Die Bedrohung kommt schleichend, und ohne dass Siri es zunächst wahrhaben will: Veränderungen an ihrem Haus, ein Drohbrief, das Verschwinden ihrer Katze und vor allem das Gefühl, ständig beobachtet zu werden. Erst als die Leiche einer ihrer Patientinnen an ihrem Steg treibt, kann ihr die Polizei klarmachen, dass sie sich in allergrößter Gefahr befindet. Der Täter muss Siri nahe stehen, denn er scheint sie und ihre Patienten genau zu kennen, und somit wird jeder in ihrem Umfeld zum Verdächtigen.

Der erste Krimi der schwedischen Schwestern Camilla Grebe, Betriebswirtin, und Åsa Träff, Psychologin, glänzt durch eine klug angelegte Handlung, viel Atmosphäre, wenig Blut, fundiertes psychologisches Fachwissen und sensibel dargestellte Protagonisten.

Besonders spannungsfördernd und gelungen finde ich den Wechsel zwischen der Ich-Erzählung Siris, den Therapieprotokollen und kurzen Einschüben aus der Sicht des unbekannten Täters.

Camilla Grebe & Åsa Träff: Die Therapeutin. btb 2011
www.randomhouse.de

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